"Tagesstätte für 2,5 Millionen eröffnet": Ostsee-Zeitung Rostock vom 9. Mai 2012

Kröpeliner-Tor-Vorstadt (OZ) - Etwas versteckt in der zweiten Reihe in der Waldemarstraße 32 steht das neue Multifunktionsgebäude der Gesellschaft für Gesundheit und Pädagogik (GGP). 2,5 Millionen Euro wurden investiert. „Schon zu Beginn des Jahres zogen die ersten Nutzer ein“, sagt der Referent Hendrik Köppen, obwohl erst jetzt die Eröffnung gefeiert wurde.

Dies ist der achte Standort einer Kindereinrichtung der GGP. Für 56 Krippenkinder hat das Erdgeschoss ideale Betreuungsmöglichkeiten. Geld für diesen Teil kam auch aus dem Bundesförderprogramm für den Ausbau von Kindertagesstätten. Einen Umzug gab es für die Kunst-Kreativ-Tagesstätte vom Waldemarhof ins neue Haus. Anette Franke, die Tagesstättenleiterin, spricht über die Betreuung von derzeit 38 seelisch kranken Erwachsenen.

Sie sollen in regelmäßige Tagesstrukturen geführt werden. Malern, Töpfern, Kochen, Sport, Computerarbeit — für alles gibt es nun beste räumliche Bedingungen. „Der Aufenthaltsraum ist so groß wie die ganze alte Tagesstätte. Es ist wunderbar“, schwärmt Anette Franke. Hier ist auch die Lehr- und Lernküche. 350 Portionen am Tag werden von den drei Mitarbeiterinnen ausgegeben. Von dort aus wird auch das Café im Waldemarhof mit ofenfrischem Kuchen versorgt.

Die dritte Säule der GGP im Haus wird die Therapeutische Kinder- und Jugendwohngemeinschaft sein. Franziska Berthold, seit acht Jahren Leiterin, sagt: „Am 1. Juni ziehen acht junge Menschen mit Essstörungen, aus psychischen Störungen entstanden, in die modernen Zimmer mit eigenem Bad.“ Sie ergänzt: „Wir sind beim Möblieren.“

Nicht zur GGP gehörig, aber froh über den Mietvertrag, ist Michael Hugo. Der Geschäftsführer des Vereins „migra“ , Träger der sprachlichen und beruflichen Integration von Migranten der Hansestadt und im mittleren Mecklenburg, konnte die übergangsweise angemieteten Büros in der Budapester Straße endlich verlassen.

Für die Gesellschaft und für die Stadt Rostock ist in einjähriger Bauzeit also im wahrsten Sinne des Wortes ein Multifunktionsbau entstanden. Jürgen Falkenberg